Auf dieser Seite stelle ich mich und mein Ostsee-Segel-Projekt vor.
Kurz und knapp: ich habe vor dieses Jahr mit meinem Segelboot einmal um die Ostsee zu fahren. (Für alle "Nichtblogger", es wird von unten nach oben gelesen! Und ihr könnte auch gerne Kommentare schreiben!)

Montag, 31. Mai 2010

Kalmar mit einer Hand

Es regnet, es stürmt, es ist kalt - aber all das stört mich überhaupt nicht, denn ich komme grad aus der Sauna, werde, sobald ich zu Ende geschrieben habe, meinen Schokopudding, den ich eben aufgesetzt habe, essen und danach noch eine runde bei McDonalds vorbeischauen, um diesen Beitrag abzuschicken.
Gestern Mittag bin ich hier, in Kalmar, angekommen und vorgestern war mein erster Tag, an dem ich komplett einhand gestartet bin. In sechs Stunden ging es bei durschnittlichen 6 Knoten nur unter Genua von Karlskrona nach Kristianopel. Der erste Teil der Strecke war unter Motor. Natürlich, man hätte auch durch die Schären segeln können, aber irgendwie schien bis mir doch ein wenig windiger, als der Wetterbericht erzählt hat und allein ist irgendwie was anderes, da hab ich echt meine ganze Konzentration dem Finden der Tonnen gewidmet. Auf dem Weg nach draußen wurde ich zweimal angefunkt, aber ich hab immer nicht verstanden was sie von mir wollten, was wahrscheinlich auch ganz gut, denn im Nachhinein bin ich mir sicher, dass sie mir sagen wollten, dass ich nicht raus fahren sollte. Gut, ich habs aber halt gemacht und als ich an der letzten Untiefentonne war wurde die Genua rausgezogen - mehr brauchte ich gar nicht (Großsegel), denn sofort ging die Rauschefahrt los und um so weiter ich vom Land wegkam, umso größer wurden natürlich auch die Wellen. Ein Mann in Kristianopel erzählte mir später, dass er 13-14 m/s Wind gemessen habe, ich glaube, das sind knapp 7 Windstärken - oops, doch ein wenig mehr, hätte ich das gewusst, wäre ich nicht gefahren, wusste ich aber nicht und so gings weiter. Zwischendurch hab ich dann auch meinen bisherigen Geschwindigkeitsrekord erneuert, so dass die Latte jetzt auf 7,8 Knoten hängt. Es hat tiereisch viel Spaß gemacht, nur nach hinten durfte man nicht schauen, denn wenn man den Wellen so entgegen guckt, sehen die ja noch größer aus und wenn dann die Sonne sich darauf so bricht und die Schaumkrönchen so nett in szene stellt, gibts doch ein wenig Pudding in den Knien - also, nicht nach hinten gucken. Hat auch super geklappt. Das zweite, meiner Meinung nach, viel größere Problem, war die Sache mit der Toilette. Wenn man nämlich runter, auf die Toilette möchte, muss man wohl oder übel das Ruder loslassen, was mein Böötchen aber gar nicht mag. Das schießt nämlich sofort in den Wind, was bei flachem Wasser auch ertragbar ist, aber nicht bei der Welle, also bleibt nur noch über Bord, ohne selbst über Bord zu gehen - hat aber auch super geklappt, war halt nur ein wenig kalt für den Moment, aber man muss Opfer bringen. Das dritte und absolut schwerwiegendste Problem war allerdings der Teil mit dem Essen. Ich war zwar schlau genug mir welches fertig zu machen, aber aufgrund der Wetterlage konnte ich es schlecht einfach zu mir nach draußen stellen, also was auch das drin, was dann von der Art des Problem wieder aufs gleiche wie das zuvor rauskommt. Zweimal bin ich nach vorne rein gehechtet, aber letztendlich hab ich mich lieber für das Hungergefühl entschieden, als für das, was man bekommt, wenn das Boot unkontrolliert durch die Wellen schüttelt.
Soweit, so gut. An sich war der Hauptteil der Fahrt ziemlich unspektakulär bis auf eine ziemlich unheimliche Begegnung, durch die ich aber sehr viel gelernt habe. Ich hatte absolut keine Lust eine Hals zu machen, vor mir war aber eine Untiefentonne und ich konnte nicht genau erkenn, ob es nun die Nord-, oder die Osttonne ist. Der Bequemlichkeit halber, hab ich mich für Nord entschieden und bin weiter gefahren. Als ich dann aber näher kam, sah ich, dass es doch die Osttonne war, aber wie schon gesagt, ich hatte echt null Bock zu halsen, deshalb auf weiter, die Untiefen waren, so wie ich es glaubte im kopf zu haben, doch noch ziemlich tief. Als ich dann aber genau auf Höhe der Tonne war sah ich plötzlich direkt, also wirklich direkt, vielleicht zwei Meter vor meinem Bug, eine schwarze glänzende Spitze aus dem Wasser ragen. Aus einem riesen Schreck heraus hab ich einfach nur noch das Ruder rumgerissen und auf den Knall gewartet, aber nichts, stattdessen nur ein Platschen, von der Robbe, die wieder untertauche. Es war ein riesen großer und grauenhafter Moment, so dass ich mit zitternden Knien wieder zurück auf Kurs ging und die Route für den nächsten Tag weit ab jeglicher Untiefentonnen plante.
Als ich dann endlich in Kristianopel ankam empfing mich (ungeplant) mal wieder Stephan, diesmal mit seiner Freundin, die mir dann beim Anlegen halfen, was auch dringend notwendig war, denn beim ersten Anlauf nahm ich erstmal die Mooringtonne mit anstatt dran fest zu machen ratterte mein Propeller drüber und es krachte. Eigentlich sollt er im Leerlauf sein und ich auf der anderen Seite der Tonne - naja Motor geht noch und um die Tonne tut's mir Leid.
Ein wenig später hat uns der Hafenmeister, ein alter Berliner, noch seine Lebensgeschichte, die Geschichte der Stadt, die Geschichte des Hafens und die seines Vereins, den er gegründet hat erzählt. Ein sehr lustiger Mensch. Er hat nämlich extra einen Verein gegründet um ein Minihäuschen, 15m², im Stil von 1700 (war das glaub ich) auszustatten, das haben wir uns natürlich auch noch angeguckt und ich hab natürlich meine Kamera vergessen...
Für den nächsten Tag hab ich dann alles ein wenig besser geplant, die Route ohne Untiefen und das Essen hab ich direkt vor die Luke gebunden, wodurch ich auf der sehr entspannten Fahrt die meiste Zeit mit Essen beschäftigt war, aber natürlich hauptsächlich gesundes Zeug =)
Eine halbe Stunde nach mir liefen in Kalmar dann Oliver und David mit ihrer Luxusyacht ein, die ich noch in Karlskrona kennen gelernt hatte. Die beiden haben mich dann zum Abendessen eingeladen, was mir ganz schön recht kam, weil das Fertignudelgericht, das erste Fertiggericht auf der Reise (!), nicht so der Hammer war. David, der Vater von Oliver, erzählte mir dann, dass er hat Schiff selbst in Auftrag gegeben hatte und sich all die schönen Sachen, wie zwei Duschen, fließend heißes Wasser, ein Backofen, ein Sitzrondelle, ein riesiger Tisch und halt so weiter nach seinem Plan hat bauen lassen. Die beiden kommen übrigens aus England.
Heute Morgen haben Oliver und ich dann etwas für den kulturellen Hunger getan und sind das erst ins Kalmarer Museum für moderne Kunst und danach in DAS Kalmarer Schloss gegangen. Danach bin ich noch in die Stadt und hab mir all die schönen Dinge angeguckt, die ich mir bestimmt nicht kaufen werde, was selbst wenn ich es wollte, nicht ginge, da ich immer noch kein Geld getauscht habe. Die Häfen haben bis jetzt immer die Euros genommen, wenn auch manchmal mit bösem Blick und einkaufen geht meist mit Visa. Mir ist klar, dass ich noch tauschen muss, aber das wird gemacht, wenn es halt gemacht wird.
Jetzt muss ich mich aber um meinen Pudding kümmern, der erfriert sonst da vorne noch.

Freitag, 28. Mai 2010

Von Wölfen, Kobolden und Fläddeballeis

Den ganzen Tag hab ich mir schon vorgenommen endlich zu schreiben, aber wie immer, wenn man es eigentlich gerade nicht braucht, kommt ewig viel dazwischen - jetzt zu letzt die Planung für morgen, die sich nach einer Skype-Telefonkonferenz nach Falkensee/Berlin noch mal komplett verändert hat, so dass ich jetzt morgen durch die Schären von Karlskrona nach Kristianopel fahren werde, worauf ich mich aber sehr freue, weil es da ja so unglaublich schön werden soll.
Es tut mir Leid, wenn ich welche mit meiner letzten Nachricht, die auf der Landkarte zu sehen ist, etwas erschreckt habe. Die "verzweifelten Versuche" waren eigentlich nur verzweifelt, weil ich einmal falsch abgebogen bin, was an sich noch ging, aber ich plötzlich das erst mal in meinem Leben angefunkt wurde und dann plötzlich völlig verwirrt war, also an sich nichts dramatisches, nur in dem Moment eben etwas verwirrend. =)
Also, wir sind gerade in Karlskrona, wo wir heute das erst Mal einen freiwilligen Hafentag verbracht haben, einfach, weil es hier so wunderschön ist, einige Sachen zu sehen und andere Sachen zu tun gibt, bzw. inzwischen gab.
Da ich das letzte Mal allerdings von Simrishamn geschrieben habe, sollte ich vielleicht nochmal zwischendurch erwähnen, dass wir einen kleinen Zwischenstop auf Hanö gemacht haben. Und Hanö ist ja so unglaublich cool und die haben ja so bescheuerte Sagen =) Z.B. dass es da mal eine ganz große Frau gegen haben soll, die, weil sie unbedingt ans Festland wollte, ihre Schürze voller Steine gepackt hat, um damit ne Brücke zu bauen. Nur leider ist sie dann plötzlich gestolpert und alle Steine sind da raus gepurzelt und jetzt liegen die halt hier wie ein Mäuseschwänzchen, das von der Insel ins Wasser führt. An sich nicht so spektakulär, aber die Story ist doch der Hammer =) Und dann gibts da noch eine andere mit nem Drachen, aber ich glaub ein wenig Spannung sollte noch bleiben, für die, die mal dahin wollen.
In dem Hafen hab wir dann wieder die gleichen Schiffe getroffen, die auch schon in den Häfen davor mit uns lagen und unter anderem auch Stephan, 43 (vielleicht auch mit f geschrieben, dann tschuldigung Stefan) und seinen Vater, die uns dann später am Abend noch auf ein Bierchen auf ihrem Böötchen eingeladen haben. Aber davor sind Justus und ich noch ein wenig auf der Insel rumgetourt und haben ganz viele tolle Tiere gesehen und ich war auch eine ganze Weile der Überzeugung einen Wolf gesehen zu haben, den es da natürlich gar nicht gibt, aber wenn man sowas halt mit eigenen Augen sieht...
Naja, später hat sich dann herausgestellt, dass es doch nur Dammwild war, aber ist ja irgendwie fast das gleiche, sind ja auch Tiere =) Wovon ich aber inzwischen auch auf jeden Fall überzeugt bin, wovor ich auch schon gewarnte wurde, es gibt auf dieser Insel Kobolde!! In jeder kleinen Ecke zwicshen den Felsen verstecken die sich und beobachten die 30 000 Touristen, die da jedes Jahr über die Insel wackeln sollen.
Als ich am nächsten Morgen dann den Kopf aus der Luke streckte, waren irgendwie schon alle anderen Boote weg und so ganz allmählich haben wir uns dann auf den Weg Richtung Karlskrona gemacht. Bei herrlichstem Sonnenschein und einfach perfekten Bedingungen kamen wir dann bei den ersten Schären meines Lebens an und prompt verstand ich, warum alle immer sagen, dass man da leicht den Überblick verlieren kann. Aber wir sind ja angekommen und auf dem Steg empfing uns auch schon Stephan =) Mit den beiden sind wir dann noch in die City gegangen und sind zur geilsten Eisdiele, in der ich jeh war, gegangen. Also, die Eisdiele war jetzt an sich nicht so spektakulär, aber das Eis!! Das war nämlich sooooo riesig. Und wie ich das ja glaub ich schon mal erklärt hatte, haben die hier so eine seltsame Rechnung, so dass 2 Kugeln im Verhältnis sooo viel billiger waren, dass wir uns die dann wieder geteilt haben und zwar gabs für uns Lychee (Fläddeball) und Lioneis. Das Lycheeeis hat dann auch wirklich nach Bionade geschmeckt - voll lustig. Nach den beiden Kugeln waren wir echt fertig, also ich zumindest konnte kein Eis mehr sehen. Da ist nämlcih eine Kugel so groß wie mindestens drei deutsche Kugeln - und das ist nicht übertrieben und die haben soo viel Auswahl. Na ok ich hör mal auf zu schwärmen, es geht auf die null Uhr zu und morgen will ich mal etwas früher aufstehen =) Dabei gibt es eigentlich noch so viel zu erzählen...

Dienstag, 25. Mai 2010

Hafentag und Fische füttern

Wie man wahrscheinlich im Titel schon merkt, hat's gerade mal wieder ordentlich Wind, aber das Tolle ist, es scheint dazu noch die Sonne, weswegen der Wind, würde er nicht hier die ganzen Fallen immer gegen den Mast scheppern lassen, total hamlos wirkt. Laut Wetterbericht sollen es aber trotzdem 6 in Böen 7-8 Windstärken sein, also schon ein wenig und es sind VIELE Böen.
Deshalb werden wir heute einen Hafentag einlegen, was aber auch echt mal ganz gut ist, weil ich dann mal ganz viel, doch wichtiges, Zeug nachholen kann, wie z.B. mir mal Gedanken über meine Zukunft und Uni und sowas machen, hatte ich zwar bis jetzt schon oft vor, aber irgendwie hab ich da noch nichts Produktives hinbekommen.
Achso, wir sind übrigens in Simrishamn, das ist kurz hinter der südlichsten Ecke.
Die letzten zwei Tage hat sich der Wind schon angekündigt und so sind wir gestern bei ordentlich Druck im zweifach gerefften Groß und halb weggedrehter Fock mit Wind und Welle im Rücken gerade mal vom einen in den nächsten Hafen gekommen, weil Justus Magen vor Freude über das geile Wetter Purzelbäume geschlagen hat und er sich letztendlich übergeben hat, allerdings nach Luv, weil er gerade gesteuert hat, da Steuern noch am besten gegen Seekrankheit hilft. Naja, hat letzten Endes doch nicht gereicht, aber bei 1,5m Welle und die ganz Möderteile mit 2m, kann man das schon verstehen, ich bin froh, dass ich da zum Glück gar nichts gespürt habe, außer ein wenig Angst, das Steuer an jemanden abzugeben, der ganz schön weniger Erfahrung hat, aber hat ja ganz gut geklappt.
Um jetzt nicht voll durcheinander zu werden, kurz mal in chronologischer Reihenfolge die letzte Tage: von Smygehamn gings nach Kaseberga (wird Köscheberga gesprochen), wo es RICHTIG schön ist, wie man auf dem Bild hoffentlich sieht. Da hätte ich auf jeden Fall noch länger beliben können, aber ich wollte vor dem Sturm noch in eine richtige Stadt und so sind wir gestern weiter nach Smirishamn getourt, von wo aus ich jetzt gerade schreibe, was auch eine echt nette Stadt ist.
Als wir hier ankamen und anlegen wollten, was ein wenig schwer war, weil man so bescheuert gedrückt wurde vom Wind, standen auf dem Steg schon eine Hand voll Leute, die wir im letzten Hafen kennen gelernt hatte und die uns zum Glück geholfen haben, richtig in die Box rein zu kommen. Total nett diese Segler =)
Ich bemühe mich jetzt übrigens auch, immer möglichst viele Fotos in die Rubirk "Fotos, Fotos, Fotos" auf meiner Seite zu stellen, also vorbeischauen lohnt sich.

Samstag, 22. Mai 2010

per Anhalter durch die Provinz

Eigentlich sollte es heute bis Kaserberga, aber irgendwie sind wir auf Viertelstrecke hängen geblieben und genau einen Hafen weiter gekommen, wofür wir allerdings drei Stunden gebraucht haben, was zum einen am Wind und zum anderen am plötzlichen Nebel lag, weil wir, nach dem wir eine Stunde von dem letzten möglichen Hafen entfernt waren, wieder umdrehen mussten, weil man keine fünf Meter weit gucken konnte. Das war richtig gruselig, vorallem weil das so plötzlich kam und wir nichts mehr gesehen haben und dann bis auf 20 Meter ans Land ran mussten, um uns wieder langsam zurück zu tasten. Wäre ich allein gewesen,  hätte ich bestimmt total die paranoiden Wahnvorstellungen bekommen. Naja irgendwie haben wir's ja dann wieder zurück geschafft. Aber der Hafen stank, bzw. stinkt immer noch, so bestialisch, da war das gestern NICHTS. Man hat das Gefühk in einer Güllegrube zu stehen, das ist echt kein Witz. Im Hafenhandbuch wurde auch davor gewarnt, dass es da manchmal etwas unangenehm sein könnte, aber so... Egal, eine andere Möglichkeit gibt's eh nicht.
Und wo sind wir jetzt? - Bei McDonalds. Allerdings nicht in Smygehamn, wo wir notgelandet sind, sondern in Trelleborg, wo wir letztendlich per Anhalter hingekommen sind, nachdem wir eine Stunde auf den Bus gewartet haben um dann im Bus festzustellen, dass das Geld wohl noch im Boot sein muss, um danach wiederu festzustellen, dass Justus es doch dabei hatte, naja Daumen raus und nach ein wenig warten gings. Mal gucken wir zurück kommen... Wir haben auf jeden Fall eben sehr günstig drei DVD's erstanden, für das nächste Mal schlechtes Wetter.

Hejhej und Guten Morgen

Wir sind gerade in Gislövsläge und noch nicht ausgelaufen, denn vor uns befindet sich eine undurchdringbare Nebelwand, die einen gerade mal bis zum Ende des Hafens gucken lässt - na toll, kein Wind, dabei sind gute 2-3 angesagt. Gestern sind wir aus Limhamn, ein Vorort von Malmö, nach hier gefahren. In Limhamn konnten wir endlich, das erste Mal, richtig in einem riesigen Supermarkt und nachvollziehbaren Preisen einkaufen. Das hat so Spaß gemacht, dass man wirklich aufpassen musste nicht in einen komletten Kaufrausch zu verfallen. Und es gab da soooo leckere Sachen, z.B. diesen super geilen Schoko-Mandel-Kuchen, den es auch bei Ikea gibt und ein Monsterregal an Süßigkeiten und endlich mal ne riesige Auswahl an Obst und Gemüse. Wir haben uns allerdings auf einen kleinen netten 50€ Einkauf beschränkt. Eigentlich wollte ich unbedingt noch nach Malmö rein, aber ich wusste irgendwie nicht mehr warum. Als wir dann gestern durch den Falsterbokanal gefahren sind, ist es mir dann wieder eingefallen. Ich hatte in einem Reiseführer total die tollen Sachen über Malmö gelesen und dass es da total tolle Kunstausstellungen geben soll. Naja, jetzt sind wir halt in Grislövsläge - kulturell auch sehr wertvoll: 100 Seelendorf mit Bushatestelle und im Hafenbecken gibts so Faulschlamm, der, wenn man durchfährt, aufgewühlt wird. Deshalb riechts die ganze Zeit nach gammeligen Fisch, aber dafür ist es soo wunderbar warm und das Wasser außerhalb des Hafens totl klar, das gleicht eigentlich alles wieder aus.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Crewwechsel

Heute, Donnerstag, bin ich seit genau zwei Wochen unterwegs. Es kommt mir irgendwie schon viel länger vor, naja. Heute ist Joschka auf jeden Fall gefahren, dafür aber Justus, ein anderer Falkenseer, gekommen, sonst wäre ich auch ganz schön traurig allein. =) Gestern und heute waruen wir in Kopenhagen und ich bin so unglaublich fasziniert von der Stadt. Die Häuser und einfach alles ist total hübsch und sieht überhaupt nicht so anstrengend Großstädtisch aus, wie z.B. Berlin, wo man sich immer gleich wie ein Tourist fühlt. Auf einem Platz, auf dem wir längere Zeit einfch rumsaßen und ein bisschen gegammelt haben, hat plötzlich eine Gruppe Jugendlicher angefangen ein kleines Percusion-Konzert zu veranstalten. Zum Beispiel haben die mit Besen und irgendwelchen Plastikeimern und Klatschen Musik gemacht, das hat mich auf jeden Fall richtig beeindruckt. Danach sind wir noch ein wenig rumgelaufen und waren in total den lustigen Kramgeschäften, in denen es echt die seltsamsten und nutzlosesten Dinge gab, wie einen Hammer mit Blümchenmuster, damit das Werkeln den Frauen mehr Spaß macht. Ein wenig später sind wir noch nach Christiania gegangen. Ich bin mir nicht sicher ob man "nach", "in" oder "zu" sagt, denn es ist ein autonomes Viertel, was mitten in Kopenhagen liegt und wenn man eins der Haupttore passiert, prankt riesig über dem Eingang, dass man sich jetzt außerhalb der EU befindet. Auf jeden Fall ist das richtig faszinierend da und vorallem wunderschön bunt und selbst gebaut. So vom Stadtbild hab ich mich da gut wohl gefühlt, aber ich glaube der ganze Gedanke und so, was mal dahinter steckte, ist nicht mehr so wirklich vorhanden, aber was will man auch erwarten, wenn ein Viertel seit 40 Jahren autonom ist und jetzt schon Führungen dadruch veranstaltet werden und es einen Souvenirshop gibt...
Heute haben Justus und ich noch vor nach Malmö rüber zufahren, wenn der Wind es zuläst, im Notfall muss der Motor dran glauben, denn gerade ist auf dem Wasser nur Nebenl zu sehen.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Koebnhavn med sun

14:43 Ich sehe vor uns ein riesiges Gebäude, Land ist noch nicht zu erkennen, woraus sich natürlich schließen lässt, dass sich das Gebäude auf dem Wasser befindet. Es sieht aus wie eine riesige weiße Moshee, mit zwei Minaretten davor. Warum bauen die Moslems ihre Moshee irgendwo aufs Wasser?
15:21 Ach das ist ja gar keine Moshee, jetzt erkenn ich's. Das ist die streng geheime Nuklearraketenabschuss-und-Testbasis der Nato, mensch bin ich blöd gewesen und ich hab's für ne Moshee gehalten...

Das war gestern, letztendlich war es doch nicht so was spannendes, nur der äußerste Industrieparkspitze von Kopenhagen - aber immerhin Kopenhagen. Wir haben jetzt im alten Hafen von Dragör festgemacht, das ist ein netter kleiner Vorort von Kopenhagen. Gestern sind wir da noch ein wenig drin rum gelaufen und haben Eis gegessen. Die haben hier so lustige Angewohnheite ihr eis zu essen: zwei Kugeln Milch-/Fruchteis, eine Portion Softeis, nen Schlag Sahne und als Highlight obendrauf einen Schokokuss, alles zusammen in einer Waffel versteht sich!! Kalorienbombe pur, aber lecker ist es, auch wenn wir nur die abgespeckte Variante mit Eis und Schokokuss genommen haben.
Heute Morgen war es das erste Mal so warm, dass ich vor dem Aufstehen noch die Vorderluke aufgemacht hab, um zu lüften, total geil und frühstücken konnten wir dann draußen in der Sonne. Ich werd mich jetzt aber auch kurz halten, weil wir eigentlich schon vor einer Stunde den Bus in die City nehmen wollten und ich halt ein wenig trödel.

Montag, 17. Mai 2010

das Segeln ist schön

Na geht doch - 4, zwischenzeitig 3 Windstärken (mittlerer Wind) aus West, obwohl wir eigentlich hätte kreuzen müssen, aber der Wind ist einfach gegen die Vorhersage nicht gedreht, durchgängig Sonne und strahlend blaues Wasser, einfach geil. Es war sogar so schön, das Joschkas Meinung zum Segeln, die sich in den letzten Tagen aus eher schlechten Ereignissen gebildet hat, zu einer akzeptierenden Meinung abgemildert hat und das ist denke ich ein SEHR gutes Zeichen. Die nächsten Tage soll es auch recht sonnig werden und wenn es diesmal stimmt, was der Wetterbericht sagt, ist in den nächsten Tagen komplett gar nicht mit Regen oder sonstigem Niederschlag zu rechnen und der Wind soll auch top werden, bis auf die Richtung, aber man kann ja nicht alles haben.
Das es heute so schön war liegt bestimmt daran, dass wir diesmal nicht vergessen haben Rasmus (der Meer- und Wind- und Generellsegelgott) nen schluck von unserem guten deutschen Sherry zu geben, so wie letztes mal =)
Achso, wir sind übrigens in Rödvig. Das ist eine sehr süße Stadt, so wie irgendwie alle hier und um ein vielfaches größer als Klintholm und wirkt auch viel toller, auch wenn die Hafengebühr genauso frech teuer ist, aber irgendwann resigniert man hier einfach. So haben wir zum Beispiel heute für fast 10€ eine Tüte Chips und einen Sixer 0,33 Bier gekauft, obwohl das nicht mal richtiges Bier ist. Das ist nämlich mit Mais gebraut, mit Kohlenstoffdioxid versetzt und mit Farbstoff gefärbt worden, also eher ein Softdrink, schmeckt aber eigentlich ganz ok, halt ein wenig süßlich. Achso und Internet gibt es zwar, aber doch nicht für umme! Da darf man sich anmelden und seine Kreditkartennummer eingeben und dann für 30 Kronen drei Stunden ins WWW, allerdings, kann man sich das nicht stückeln und im letzten Hafen waren es sogar nur 30 Minuten für 30 Kronen (das sind übrigens 5€), was an sich nicht sooo viel ist, aber ich geb denen doch nicht einfach meine Kreditkartennummer und bestätige irgendwas dänisches, was ich eh nicht verstehe.
Aber zum Glück haben wir da ja eine sehr gute, preisgünstige und sportliche Alternative gefunden. Und so sind wir eben auch wieder solange durch die Stadt getapert, bis wir ein offenes WLan gefunden habe - irgendwo gibts eigentlich immer eins, brauch man nur genügend Akku.
Wenn das Wetter hält, was der Wetterbericht verspricht werden wir morgen nach Kopenhagen, bzw. in einen kleinen Vorort von Kopenhagen fahren, der sehr schön sein soll. Soweit...

Sonntag, 16. Mai 2010

Klintholm und andere nasse Dinge

Abgesehen davon, dass meine Finger beim Tippen gerade erfrieren war das heute der schönste Tag bis jetzt auf Moen. Denn was sind schon kalte Finger und ein zufriedener und satter Bauch im Gegensatz zu einem nassen, kalten Boot, dass so laut gegen die Autoreifen, die zwischen Kai und Boot gespannt sind, schlägt, dass man sich nicht unterhalten kann und wir dann gestern irgendwann so nervlich am Ende waren, dass wir dachten, das einzige, was uns jetzt noch helfen kann ist ein leckeres warmes Essen. Doof nur, wenn man es schafft die Kartoffeln zu verkochen, die Brokkolicremesuppe aus der Tüte zu wässrig zu machen und da so viel Salz reinfallen lässt, dass sie nicht mehr wirklich essbar ist. Wir haben uns darauf hin ins Bett verkrochen, so wie 90% des Resttags auch schon, das zwar durch das Kondenzwasser sowas von nass ist, aber besser als im Salon, da ist es nämlicch nur kalt. Es hat doch so schön angefangen!!! Soll doch einfach mal wieder die Sonne rauskommen und der Wind ein bisschen abflauen, denn zur Zeit sagt "Delta Papa 07" noch jeden Tag Sturmwarnung und 6-7 Bft an, was andere vielleicht nicht als Hinderniss sehen würden weiter zu fahren - ich aber. Der nächste Hafen ist auch, wenn der Wind gut steht 5-6 Stunden entfernt. Dabei ist es her eigentlich so schön. Ich hab in Europa glaub ich noch nie so blaues Wasserr gesehen, dass sofort zu strahlen beginnt sobald mal etwas Licht drauf fällt. Wahrscheinlich wird die Gegend deshalb als "Südseeinsel" bezeichnet.
Heute aber haben wir uns einen schönen Tag in der Hauptstadt Stege von Moen gemacht, die laut Touristeninformation, die zu hatte, das kleinste Provinzstädtchen von ganz Dänemark sein soll. Leider hat am Sonntag hier ungefähr alles zu, die Bibliothek, die Bonbonfabrik, Aldi, Netto (das gibts hier nämlich auch) und auch sonst alle Läden.
Auf die Niederlage der toten Stadt, durch die der Wind grauenhaft pfeift, sind wir in ein Café gegangen und haben erst warm Mittag gegessen und dann noch Kaffee getrunken und dachten uns:"scheiß mal auf Geld", was ausnahmsweise mal nicht zu unserem Nachteil war, denn die Kellnerin hatte beim Bezahlen dann vergessen uns über 100 Kronen zu berechnen, was unseren Geldbeutel äußerst gefreut hat.
Jetzt sitzen wir in der Nähe vom Wasser auf einer Holzbank hinter einem Holzhäuschen, vom dem ich gerade frecher Weise einfach so Strom zapfe, denn inzwischen, nachdem wir den halben Tag nach einem Internetcafé oder einem Hotspot gesucht haben, haben wir rausgefunden, dass man einfach so durch die Stadt gehen muss und irgendwann findet man ein freies WLan. Ganz schön schlau, ne =)
Ich hab übrigens ganz viele Fotos gemacht, nur grad keine Möglichkeit sie hochzuladen, ich hoffe die kommt bald.

Dienstag, 11. Mai 2010

Guten Abend McDo

Groß viel zu erzählen aus den letzten Tagen gibt es eher weniger. Mangels Wind, nämlich heute NICHTS, haben wir uns dann doch fürs motoren entschieden und sind heute die Peene auch getuckert, um in Wolgast zu halten. Das Städtchen ist echt süß, aber nach nem halben Tag hat man dann auch wirklich alles gesehen, deshalb gehts morgen weiter, sobald die Klappbrücke öffnet. Das ist entweder 7:45 oder 12:45. Ich denke Zweiteres ist realistischer. Wir haben uns heute mal gefragt, was wir eigentlich die ganze Zeit machen. Die Zeit geht irgendwie so durch, heute ist nämlich schon der sechste Tag, aber etwas produtives haben wir bisher nicht verbracht, was aber irgendwie auch gar nicht schlimm ist, finde ich. Genau das ist es nämlich, worauf ich sieben Monate hingearbeitet hab: nichts machen zu können, ohne schlechtes Gewissen. Allerdings ein paar Sachen müssen doch gemacht werden, zum Beispiel der Abwasch. Ich hab zwar versucht ihn zu irgnorieren, so dass er sich vielleicht, weil er keinen Bock mehr auf sich hat, selbst macht, aber seine Ausdauer war länger als meine und so wurde das heute mal ganz aktiv in angriff genommen. =)
Gestern Abend haben wir vor der Zechiner Klappbrücke übernachtet, u.a. weil wir zu spät da waren. Wir haben diret vor nem Restaurant festgemacht. An einem Steg, der eigentlich für eine Fähre gedacht und deshalb ganz schön flach war. Die Liegegebühr betrug: 3€ (Die Zechiner Brücke ist übrigens in Deutschland.) Der Sonnenuntergang war wunderschön und ich hab versucht ihn irgendwie zu fotografieren, aber ich hab vergessen hier zu McDo die Speicherkarte von der Kamera mitzunehmen, um die hochzuladen -.- Wir sind nämlich grad ne halbe Stunde, oder mehr rumgepilgert um einen HotSpot zu finden, der offen ist. Die sind hier zwar recht fortschrittlich, haben sogar Aldi, Lidl, Netto, Kik, Takko und alles was sonst noch Style hat, aber ein Internetcafé oder offenes WLan nicht. Na zum Glück gibts ja noch McDo, auf die ist Verlass.
Heute hat übrigens zum ersten Mal so richtig die Sonne geschienen und zwar dann auch gleich so stark, dass ich mir gleich eine Sonnenbrille kaufen musste um nicht die ganze Zeit die Augen so doof zusammen zu kneifen.
Meine Zeit läuft grad langsam dem Ende zu. Ich hoffe der Sturm, der angesagt wurde für morgen, wird doch nicht so hart und wir kommen noch ein Stück weiter, ich will endlich aus diesem Binnenkram raus.

Sonntag, 9. Mai 2010

Maststellen - so gehts auch

Auch wenn uns in der Marina von gestern erklärt wurde, dass es weit und breit garantiert KEINE andere Möglichkeit gibt den Mast zu stellen, haben wir im Yachtclub genau daneben doch jemanden aufgetrieben, der uns da super weiterhelfen konnten. Aus Sicht der Marina kann ich das aber wirklich verstehen, denn für einmal eine halbe Stunde Maststellen bekommen die 41€. Im benachbarten Yachtclub hat uns der Spaß dann aber doch nur 8€ gekostet - und ich hatte schon den Glauben an Polen aufgegeben wollen. Damit wir aber heute besser davon kommen, versuchen wirs mal mit dem Ankern. So ganz geheuer ist es mir noch nicht, aber die guten Konditionen, nämlich nichts, sprechen dafür.
Heute waren meine Eltern und meine Schwester kurz da und haben mir noch das ganze Zeug, was ich so vergessen hatte, vorbeigebracht. Von Berlin bis hierher (Stettin) haben sie GANZE 2 STUNDEN gebraucht - wir fast drei Tage, aber ich denke der Untschied ist kaum der Rede wert.
Ansonsten merkt man hier, dass es langsam Sommer wird, denn plötzlich ist alles voller ekliger kleiner und nerviger Mücken und sonstigem Getier, aber sowas vergisst man im Winter irgendwie immer sehr schnell, wenn man auf den warmen Sommer wartet. Ich denke, ich sollte mal wieder zum Boot zurück und den Baum noch fertig machen und die Strippen noch fertig einsortieren, sonst sitze ich in meiner Trägheit da noch ein Tag dran. Außerdem wartet super leckere Schokolade an Bord auf mich =)

Samstag, 8. Mai 2010

das fängt ja gut an

Und da behauptet man immer, dass die Polen zu billig sein sollen - 23€ kostet uns der Spaß hier gerade. Inklusive sind Bad und Internet, achso aber bevor der Eindruck entsteht wir hätten keinen Bock mehr auf die Kälte und uns deshalb ein Hotelzimmer genommen - quatsch, das ist natürlich die Liegegebühr. Der Grund warum wir letztendlich aber darüber hinweggesehen haben und hier geblieben sind ist der, dass wir erst um kurz vor zehn endlich Boden unter den Füßen hatten, unserer Petroleumlampe der Docht fehlt, also keine Chance auf Ankern und wir eben, in der anderen Marina in der wir waren, die auch halb so teuer war, uns eher etwas unbeliebt gemacht haben. Naja, wer den Schaden hat spottet jeder Beschreibung. Dafür hab ich jetzt endlich das erste Mal die Möglichkeit etwas ausfürhlicher über die letzten Tage zu berichten.

Also los gings am Donnerstag gans gut. Im strömenden Regen verließen wir so gegen 15 Uhr den Segler Verein Stößensee, also meinen Verein und ganz ehrlich ohne ein paar Tränen geht so was einfach gar nicht, auch wenn die zum Glück durch den Regen nicht so aufgefallen sind. =) Immerhin kamen wir knappe vier Stunden weit, als plötzlich der Motor so ein ganz grauenhaftes hohes Tinituspiepen von sich gab und irgendwo hatte ich mal gehört, dass das was mit Überhitzung oder sowas zu tun haben muss - scheiße - ich und Motor. Bis jetzt war ich immer sehr froh gewesen, dass mein Motor der einzige mir bekannte war, der super zuverlässig sein soll, warum genau jetzt?! Und was war das genau was die zu mir gesagt hatten? Irgendwie sowas wie: langsam weiterlaufen lassen und dann hörts auf? Ich glaub so wars, schade nur, dass es nicht funktionierte. Und noch mehr schade, dass wir gerade mitten auf dem Kanal trieben. Mit geringer Drehzahl und grauenhaften Piepen schlichen wir dann weiter bis an einen kleinen Miniprivatsteg, wo genau ein Motorboot Platz hatte, an dem wir dann festmachten. Ein klein wenig Panik kam da ja schon auf. Vorallem weil der erste Anlegeversuch kläglich scheiterte und wir plötzlich duch zu viel Gegenstrom rumgedrückt wurden und direkt auf einen Schubi zuwackelten. Schnell wurde der Motor wieder angemacht und unter ekligem Piepen noch einmal versucht anzulegen.
Nachdem ein paar Möglichkeiten durchüberlegt waren, wie Wasserfilter verstopft, Wasserzufluss verstopft, Probleme mit dem Öl, war ich ziemlich schnell ziemlich ratlos, also Handy raus. Nach einer Stunde, vielleicht auch noch ein wenig mehr, kamen wir dann endlich auf den Keilriemen, der zwar noch ganz, aber ganz schön lose war - ahhhhhhhhhhhhhhh. Gut, einfach feststellen, weiter gehts. Aber so einfach wars natürlich dann doch nicht. Weil die Teile schon ne ganze Weile so kaputt auf einander gelaufen waren und wie uns am nächsten Tag ein Mann aus einer Werkstatt erklärte, das ganze Ding irgendwie auseinander gebrochen war, würde eine Reperatur mit Expresslieferung aus Hamburg so "ick schätz mal dit wär'n so 700 und n bissl netto" kosten. Na herzlichen Dank!! Das neue 700€-Teil hab ich immer noch nicht, weil ich es mir einfach nicht leisten kann, stattdessen hoffe ich einfach, dass die improvisierte Variante für 50€, die er uns nach ner Stunde präsentierte noch gaaaaaaaaanz lange halten würde auch wenns seinen Worten zu Folge "vielleicht nur bis Schleuse Lehnitz, vielleicht aber noch die Saison" halten würde. Also, wenn irgendjemand die Möglichkeit hat, billiger oder an gebrauchte Yanmar 2GM Teile ranzukommen, dann wäre das eine echt super Tat.
Ansonsten war es nicht weiter spektakulär. Der Motor motorte so vor sich hin mit konsequenten 4,8 Knoten und wir haben uns die Zeit mit Essen vertrieben.
Inzwischen ist es 00:04 und ich bin saumüde und weil ich noch keinen Plan hab, wie lange das morgen dauern wird undwo wir morgen ankommen, geh ích mich jetzt mal in den Schlaf schaukeln.
Achso und jetzt hätte ich es fast vergessen. In Hohen Neuendorf hatten wir noch ein kleines Fotoshooting, aber dazu ein andermal mehr.
Und was wir alles für schöne, tolle Tiere gesehen haben...

Sonntag, 2. Mai 2010

Vorbereitung und Taufe

So, nachdem es gestern ja ein sehr kurzer Bericht war, was an dem etwas bisschen viel ungeklärten Zeug lag, was alles noch getan werden musste, kann ich heute endlich mal die letzten Tage zusammen fassen.
Das wichtigste zur Taufe sollte ja sein, dass alles schön und vollstandig ist, bzw aussieht. =)
Da wir erst am Mittwoch zum Maststellen gekommen sind und am Donnerstag festgestellt hatten, dass man den Baum vor dem Maststellen hätte einsetzen müssen, lief irgendwie so langsam die Zeit durch, ohne wirklich etwas Effektives machen zu können, aber den Termin auf Samstag 14 Uhr Taufe hatte ich ja schon festgelegt - also Action!
Am Freitag Abend lag der ganze Steg, die Wiese davor, das Auto und der Schuppen voller Zeug und jeder der In-den-Mai-Tanz-Tanzenden, der zur Abkühlung mal vorbei gekommen war, schaute erstmal ein wenig zu und verließ das Chaos dann wieder mit den Worten:"Und das soll alles ins Boot rein?! ...bis morgen???"
Naja, so halb. Theoretisch sollte und soll es schon ins Boot rein, aber da wir dann irgendwann gegen halb zwei doch etwas müde waren, kam die "Schrank auf, Sachen rein, Schrank zu - fertig aufgeräumt"-Nummer, nur dass unser Schrank Schuppen hieß. Das tollste war daran, dass es auch wirklich keinem aufgefallen ist =) Und so sah am nächsten morgen das Boot halb sauber, halb aufgeräumt und halb fertig aus, aber wir hatten ja auch noch knappe fünf Stunden. Nur, was darf auf keinen Fall bei der Taufe fehlen?? - Der Schriftzug!! Das war mir am Freitag auch eingefallen, nur wie bei allem, war auch hier wieder die Frage des Gelds entscheidend. Es gab die Möglichkeit: entweder in den Laden gehen und bitten das jetzt sofort und gleich und schnell zumachen und dafür meine Meinung nach, viel zu viel zu bezahlen (durch meine Arbeit hab ich inzwischen mit bekommen, wie so was geht und kosten sollte) oder halt selbst machen. Und weil das so schön zu allem, was bisher gelaufen ist, gepasst hat, hab ich mich fürs Selbstmachen entschieden. Deshalb Freitag früh schnell ins Auto gesetzt und nach Kreuzberg gefahren, um nen Meter Folie zu kaufen, die wasserfest, selbstklebend und auch sonst möglichst lange halt bar ist. Danach ab in die Druckerei, bei der ich am Mittwoch aufgehört hatte und die eigentlich nur Textilien bedruckt und bei denen an den Rechenr gesetzt und ausgeplottet. Erstaunlicher Weise lief das alles ganz schön gut! Dass hier ein wenig die Schrift kaputt gegangen ist und da ein wenig was vergessen wurde, fällt ja bei mir inzwischen unter Routineprobleme und werden ignoriert =)
Aber wieder zum Samstag morgen. Die Schrift musste aufgeklebt werden, auf ein Boot, dass im Wasser rumwackelt. Auch da gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Die eine ist, das ganz vom Boot und über Kopf aufzukleben und die andere sich in ein Paddelboot zu setzten und es von außen zu machen. Ich wusste gar nicht, dass Paddelboot wirklich so doll wackeln und irgendwie immer genau nicht da bleiben, wo sie belieben sollten. Letztendlich ist es vielleicht nicht super hundertprozentig gerade geworden, aber was ist auf einem wackeligen Boot schon gerade?!
Noch eine Stunde bis zu Taufe. Ich war der Überzeugung, dass alles schon sehr schön aussieht, als dann aber Uli kam und ich seinen Blick sah, wusste ich, dass es wahrscheinlich doch nicht so ist, denn er erklärte dann erstmal wie man nach zünftiger Seefahrermanier sein Boot herzurichten hatte. Punkt 14 Uhr wars dann fertig, musste nur noch an den Jollensteg umgelegt werden, damit alle das auch sehen konnten und mit etwas Verspätung à la Berlin ging es dann los. Es wurde eine sehr schöne Rede gehalten, meine Schwester durfte die Tauffee sein und die Sonne schien auch, obwohl Regen angesagt war - kann es schön sein? Aber das tollste war, dass ich endlich meinen allerersten Schlag mit meiner neugetaufen lilleMy unter segeln fahren konnte.
Die Feier war sehr nett und ich hab noch ein paar sehr brauchbare Dinge bekomme, an die ich vorher gar nicht so gedacht hatte - wie gut, dass wenigstens die anderen denken können. Den Rest des Tages (Abends) habe ich dann endlich, seit langem mal wieder, dem Gammeln gewidmet. Dass noch nicht alles fertig ist, war mir gestern dann ganz schön egal, dafür hab ich ja heute =)