Auf dieser Seite stelle ich mich und mein Ostsee-Segel-Projekt vor.
Kurz und knapp: ich habe vor dieses Jahr mit meinem Segelboot einmal um die Ostsee zu fahren. (Für alle "Nichtblogger", es wird von unten nach oben gelesen! Und ihr könnte auch gerne Kommentare schreiben!)

Montag, 29. März 2010

Pilgerwege

Ein weiteres arbeitsreiches Wochenende liegt hinter mir/ uns und es war wie üblich drei Schritte vor, zwei zurück. Aber bevor das einen zu negativen Touch bekommt, sollte ich dazu sagen, dass es allein daran liegt, dass die Zeit ja doch langsam ein wenig weniger wird!! Der März geht noch ganze zwei Tage!! Aber ansonsten ist eigentlich alles super, vorallem meine Stimmung. Ich freu mich schon riesig, besonders wegen des Wetters, dabei kann man einfach nur glücklich sein =)
Also, um nochmal zum Wochenende zurück zu kommen. Wir hatten die Polster, den Stoff für den Bezug und Lack, sowie Terpene für das Holz in der letzten Woche geholt und als wir jetzt gucken wollten, wie die Schaumstoffrohlinge da so rein passen, mussten wir feststellen, dass sie wirklich super geschnitten waren, nur halt leider seitenverkehrt, was ein Problem bei einer asymentrischen Koje ist. Naja, eine Tube Patex haben wir schon, muss halt ein wenig von der einen Seite abgeschnitten und an die andere dran geklebt werden und dann kann endlich mit dem Nähen begonnen werden - JUHU =)
Dann hab ich hier und da noch ein wenig rumgeschraubt, soweit es die verrosteten Schrauben halt zugelassen haben, da werd ich nächstes Mal doch am besten irgendwas rostlösendes mitnehmen, aber das absolute Highlight war das Saugen!! Ja, wir haben endlich angefangen diese Monsterhaufen an Dreck, bestehend aus Sägespänen, Gelcoat-, Klebe-, Taperesten, Plastik und was sich nicht alles ungaubliches da ansammelt nach draußen zu befördern. Ich konnte davon nur leider kein Bild machen, weil alles SO DOLL geglänzt hat und das Bild einfach nur weiß geworden wäre - ok, der eigentliche Grund war, dass ich den Apparat vergessen hatte...
Außerdem wurde mal richtig entrümpelt und sämtliche Gegenstände und Werkzeuge, die hoffentlich nicht mehr so schnell gebraucht werden haben ebenfalls den Weg nach draußen gefunden, aber nicht, dass jetzt irgendjemand denkt, das wars jetzt!! Da ist noch ne ganze Menge, aber man könnte es fast als "Finetuning" bezeichnen.
Dazu bin ich dieses Wochenende noch um einen Peilkompass, zwei Lifebelts und ein paar Karten (alles natürlich geliehen) reicher geworden. Ich hoffe das Boot wird bald fertig, ich kann in meinem Zimmer kaum mehr laufen, wie das alles letztendlich darein passen soll ist mir auch ein Rätsel, aber sowas geht ja immer irgendwie. Ich werd denn mal zügig ins Bett gehen, um morgen top motiviert weiter arbeiten zu können.

Montag, 22. März 2010

alle guten Dinge sind drei

Der Vollstandigkeit halber hier auch noch das fertige Bild von dem dritten (!!) Fenster. Auch wenn wahrscheinlich wirklich jeder weiß wie ein Boot mit Fenstern aussieht, muss ich ja trotzdem meine Megafreude irgendwo loswerden, deshalb meine Damen und Herren, mes dames et monsieurs: ein Fenster in einem Boot!
Ich hoffe, damit kann ich dieses grausam leidige Thema endlich abschließen, aber ich glaub ich sollte erstmal den ersten Regen abwarten, bevor ich richtig, richtig durchatmen kann - aber ich bin ja überzeugt von dem was wir da produziert haben!
Um damit aber richtig abschließen zu können muss ich jetzt einfach nochmal das ganze Desaster zusammen fassen.

1. Fenster raus - top

2. Fenster ausfräsen - ups, eins ist wohl ein wenig danebengegangen, naja was solls, neues machen

3. erstes Fenster einbauen - theoretisch sehr durchdacht, aber man sollte auf jeden Fall erst das Sikazeug drauf pappen und dann die Fenster verschrauben, also nochmal alles ab, schwarze Pest drauf, Fenster drüber, hält, sieht klasse aus (ist aber leider erst das erste von DREI Fenstern)

 4. zweites Fenster einbauen - das Sika schmiert war ja klar, dass man nich jedes Lösungsmittel zum wegmachen nehmen darf, ist auch selbstverständlich immerhin handelt es sich ja um "Plaste, aber dass man bei einer 50/50 Chance auch wirklich immer daneben greifen muss... ich hasse Murphy und sein doofes Gesetzt, allerdings konnten Jakob und ich es mit ein wenig mehr Humor als Lorenz nehmen, der sich nochmal hinsetzen musste um EIN NEUES (das 5! für ein Boot mit drei Fenstern) auszufräsen.

5. drittes zweites Fenster - was aber verhältnismäßig echt reibunglos klappte, die paar Routinefehler sind wirklich nicht der Rede wert

6.  drittes drittes Fenster reinbasteln - und wenn du denkst es kommt nichts mehr, kommt von irgendwo ein neues Fettnäpfchen her. Zum fräsen musste die Folie runter, weil man mit der nicht fräsen konnte, aber damit nicht das gleiche passiert wie bei der ersten Scheibe die futsch gegangen ist, wurde sie halt übergangsweise mit transparentem Tape eingewickelt - ich kanns nur weiter empfehlen, also das Tape, hat echt ganz schön gute Klebekraft. Es waren ein wenig über drei Stunden die wir verbracht haben dieses eine kleine Plastikding von Kleber zu entfernen, man sieht immer noch Schleier aber irgendwann ist es auchmal vorbei mit der Geduld, soll die Natur doch selbst machen!!

7. noch ein paar nützliche Tipps zum schluss: wenn das Fenster nicht so will wie du, muss es halt trotzdem so wie du es willst!! Wenn die Bohrungen etwas zu knapp bemessen sind - who cares - der Akkubohrer geht durch wie Butter und wenn die Bohrungen dann irgendwie nicht mehr mit den Löchern im Fensterausschnitt vom Boot zusammen passen ist das auch kein Problem, der Akkubohrer schafft es nämlich auch super durch Alu, PMMA, Moosgummi, Sikaflex und GFK zusammen (wirklich wahr!), sollte danach aber wieder sauber gemacht werden.
Um Kleber, egal welcher Herrkunft von den Plastescheiben wieder runter zu bekommen geht wo ziemlich alles, auch wenn drauf steht, dass man es nicht nehmen sollte, nur auf Primer und Fensterputzzeug sollte man lieber verzichten. Fensterputzzeug hat die alten Fenster erst soweit gebracht, dass ich sie umtauschen und damit diese Odyssee beginnen musste und der Versuch es mit Primer zu machen hat mir à la learning by doing endlich erklärt was das überhaupt für Zeug ist, hatte schon Angst ich hätte die 30€ umsonst für irgend son Placebozeug ausgegeben - puh, welch ein Glück, dass es dich was konnte...
Also super ist auf jeden Fall Spiritus, Benzin hilf fast gar nicht, Kleberesteentferner ist auch wenig effektig aber 2 Polyirgendwas war auch nicht schlecht und was auch immer nicht schlecht ist, Handschuhe anziehen, die reißen nur leider ganz schön schnell, aber von meinen Händen ist es immer noch nicht ab.

Ach und übrigens, ab einer gewissen Anzahl an verschiedensten Lackschichten funktioniert abbeizen auch nicht mehr so richtig, außer dass man davon extrem duselig im Kopf wird!! Aber das nur nebenbei, musste ich grad einfach loswerden. Ja und noch was, was meinen Tag erheitert hat ist die Tatsache, dass meine Fingernägel einzeln in den Smartiesfarben lackiert sind - ich denke auch das ist wichtig zu erwähnen, in diesem Sinne: ahoi ich geh weiter arbeiten

Sonntag, 14. März 2010

es ist nicht alles Gold was glänzt, aber Silber ganz bestimmt

Am Freitag Morgen hab ich mich "zur Abwechslung" mal ganz früh aus dem Bett überredet, was mir aber diesmal (wirklich zu Abwechslung) um einiges einfacher fiel als sonst, ich hatte nämlich einen Auftrag.
Nachdem ich also dann ganz früh aufgestanden war, hab ich meine Segel und Drähte (Wanten, Stage..) geschnappt, ins Auto befördert und bin los gedüst Richtung Travemünde, so wie man halt bei Schneeregensturm und Nebel düsen kann und nach dem ein oder anderen Mal Verfahren bin ich dann pünktlich zur Mittagspause bei Haase Segel angekommen. Die nächsten Stunden haben wir dann damit verbracht die Drähte neu zu machen, also halt neues Silber mit neuen Beschlägen und ich hab versucht zu verstehen, wie man die Rollreffanlage für die Genua zusammen bauen soll. So hab ich erstmal alles verstanden, aber wenn die Nussschale schwimmt und ich das dann plötzlich allein machen soll, ist das ja manchmal ne andere Sache. Da ich aber ne super tolle Anleitung hab, die alles "für Dummies" erklärt, sollte ICH das ja wohl schaffen ;-P (mal sehen...)  -  aber toll sieht die aus =)
Damit wär auf jeden Fall auch mal wieder eine große Baustelle abgehakt und eine Sorge erstmal (zumindest bis zum Maststellen) weniger. Ich hab mir das ganze sowieso folgendermaßen gedacht: die ganzen tausend großen und kleinen Baustellen, die ich gerade überall hab, werden sich jetzt, in den letzten anderthalb Monaten wie beim Dominoday alle nacheinander wie von selbst lösen - is'n Plan, oder?!
Nach der Arbeit hab ich dann noch einen äußerst netten Abend bei Erik (der mir bei Haase geholfen hat) und seiner zweieinhalbköpfigenplushund Familie verbracht, um dann am Morgen nach dem Frühstück bei schönstem Wetter und SONNE wieder zuück zu fahren. Zu Hause bin ich dann gleich nochmal zum Boot rüber und hab die Sitzbankbretter abgeschraubt, die jetzt auch in den nächsten Tagen von diesem super häßlichen dunkelbraun/ schwarzen Anstrich berfreit werden sollen.
Also denn, auf in eine neue arbeitsreiche Woche.
(Bilder kommen noch)