Auf dieser Seite stelle ich mich und mein Ostsee-Segel-Projekt vor.
Kurz und knapp: ich habe vor dieses Jahr mit meinem Segelboot einmal um die Ostsee zu fahren. (Für alle "Nichtblogger", es wird von unten nach oben gelesen! Und ihr könnte auch gerne Kommentare schreiben!)

Mittwoch, 14. Juli 2010

Navigation zum ankommen

"Höchstgeschwindigkeit 5 Knoten, uebrigens Naschen ist hier verboten..." (alter SchokoBon-Werbereim) - ?? Nee, bestimmt nicht!! Weder die 5 Knoten, noch der zweite Teil. Die letzten zwei Tage und Nächte sind wir durchgesegelt, von Kasnäs nach Helsinki. Einfach so, weil wir Lust hatten die Strecke in einem Rutsch hinter uns zu bringen und wir hier noch ein paar Tage haben, bevor Lara wieder nach Berlin fliegt. Die gesamte erste Nacht wurden wir mit Flaute bestraft und der Motor motorte was das Zeug hielt, bis fast der Tank leer war. Bis zur Tankstelle reichte es gerade noch, nur wie diese Geldzapfautomatentankstellen funktionieren, war nicht so klar. Und eine paar Minuten später standen eine ganzer Hand voll besoffener Finnen und zwei weitere, die wir plötzlich wieder getroffen hatten. Es war uebrigens mitten in der Nacht, irgendwas zwischen 1 und 2.
Eine ganze Zeit später ging es mit vollem Tank weiter und am Mittag erreichten wir Barösund. Inzwischen war es so unglaublich unertragbar heiss, dass wir dort eine Pause einlegten um mit Eis wieder etwas runter zu kühlen. Langsam kam auch Wind und wir ein Stueckchen weiter. Aber wir mussten kreuzen, voll ätzend und egal ob wir nach Norden oder Sueden oder Osten um die Inseln rumkreisten, er kam immer konsequent von vorne, wodurch die Strecke sich vertausendfachte, aber wir hatten einfach keinen Bock mehr auf motoren. Einige Stunden später hatten wir dann endlich ein paar Meilen Strecke gemacht und da ging die Sonne auch schon wieder unter. In der Nacht zuvor hatte ich zwei Mal eine halbe Stunde geschlafen und jetzt hoffte ich sehr, dass sich das ändern wurde. Ueber Tag war es zu heiss um zu schlafen und beim Kreuzen mussten wir alle paar Minuten wenden, so dass es einfach zu kurz kam. Aber wirklich viel mit schlafen war wieder nicht und um kurz vor vier erreichten wir Helsinki. Wie wir das geschafft haben ist mir fast noch ein Rätsel. Meine Karten sind von '98 und in den letzten zwölf Jahren hat sich hier ganz schön viel getan. Nicht nur die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es die Tonnen entweder nicht mehr gibt oder es extrem viele Neue gibt, sondern auch die Inseln. Das, was bei mir oft noch ein Stein unter Wasser ist, ist jetzt plötzlich zu sehen, oder es gibt auch kleinere Inseln, die gar nicht erst eingezeichnet sind - ein Traum, obwohl ich nicht geschlafen habe, aber wir sind angekommen.

1 Kommentar:

  1. Hi Merle und Lara,
    wir sind wieder zu Hause, aber lieber wären wir noch da oben in Finnland:-) Heiss mag es ja bei Euch auch sein, aber wir haben nicht mal nen Wind hier unten ... Schön, dass Ihr in Helsinki angekommen seid, auuuuuuch mit den alten Karten. War ein schöner Abend mit Euch. Passt weiter auf:-) Euere Bootsnachbarn aus Taalintehdas

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