Auf dieser Seite stelle ich mich und mein Ostsee-Segel-Projekt vor.
Kurz und knapp: ich habe vor dieses Jahr mit meinem Segelboot einmal um die Ostsee zu fahren. (Für alle "Nichtblogger", es wird von unten nach oben gelesen! Und ihr könnte auch gerne Kommentare schreiben!)

Samstag, 24. Juli 2010

die letzte Stadt

krtsch!peng! - das war dann wohl das zweite Reff. Zum Glück ist nicht das Segel gerissen, sondern nur die Rolle vom Mast abgeflogen, mit der das Segel vorne unten gehalten wird. Aber so schlimm ist es nicht, muss halt das Erste reichen und die Genua kann man ja auch noch wegdrehen. Meine Mutter findet das alles gar nicht so lustig. Vor einer Stunde sollte sie das erste Mal eine Genua ausbaumen. Irgendwann bin ich nach vorne, um sie vom Spibaum zu befreien, mit dem sie sich zwischen Wante und Mast verklemmt hatte.
Es hatte ganz schön aufgefrischt und bei der Frage wie viel Wind wir denn inzwischen haben, war mir ziemlich schnell klar, dass ich die Wahrheit ein wenig relativieren sollte: 4 Bft. - hatte es auch, wenn mal nicht gerade eine Böe durchkam, was eher die Ausnahme war. 

Am Abend saßen wir bei drei Schweizern auf dem Boot, die auch nach Russland wollen und die ich nach der Einreise und diesem ganzen Zeug ausgefragt habe. Er erzählte uns dann, dass am Morgen eine Sturmwarnung rausgegeben worden war, als er meine Mutter sah, verbesserte er sich auch in "Starkwind"-warnung.




Dass das zweite Reff kaputt ist, ist nicht weiter schlimm, es verlängert halt nur noch die to-repair-Liste ein wenig. Bevor wir ins Niemandsland fahren, sollte wir das aber noch machen, da stehen nämlich z.B. noch die Lichter drauf - vorne und hinten. Hinten musste nur wieder richtig reingestöpselt werden. Das ist schon erledigt, aber vorne ist das Ganze ein wenig doofer. Da bin ich gegen einen Steg gefahren. Der Winkel war wohl zu spitz und die Halterung weniger stabil, als ich es erwartet hatte. Mal sehen wie wir das machen, vielleicht habe ich noch irgendwo eine Schlauchschelle, denn die Segelläden sind hier alle Samstags geschlossen. Ist ja auch logisch, ist ja mitten in der Saison - das wäre mir auch zu stressig, die vielen Touristensegler zu bedienen. 

In der Stadt haben wir aber gleich noch eingekauft und das Boot quillt jetzt wieder über von tausend leckeren Sachen. Zwar hab ich gerade erst gegessen, aber ich freu mich schon extremst auf das Abendessen und auf Morgen und Übermorgen und... Was anderes kann man eh gerade nicht machen, es regnet nämlich. Meiner Mutter würde zwar viel einfallen: Crewlisten, Liste mit Sachen an Bord für Russland, Vladimir anrufen,... aber das entspricht gerade nicht so meinen Vorstellungen. Ich weiß was viel besseres, in elf Minuten macht nämlich die Sauna auf, außerdem habe ich vor zwei Tagen erst einen Ölwechsel gemacht, ich finde das reicht an Aufregung. Also Handtuch geschnappt und los geht's!

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