Oh Zucchini, du aufgeblasene Gurke; die du so delikat schmeckest nach nichts, mit einem Hauch von abgestandenem Wasser. So wie ich dich einst liebte, habe ich dich jetzt mehr als satt.
Zucchini ist meiner Meinung nach das ideale Bootsgemüse, es hält sich lange und man kann es wirklich zu allem essen, Hauptsache man kocht es lang genug, um jeglichen Eigengeschmack raus zu bekommen. Sie kommt fast in alles rein, ich würde sogar behaupten, dass jedes zweite Essen zucchiniversetzt ist und wenn ich jetzt im Laden stehe, ist es für mich die größte Überwindung dieses grüne Etwas wieder in den Einkaufskorb zu legen - und noch schlimmer, es dann im Boot aufzuschneiden und in die Pfanne zu schmeissen. Der Grund, warum ich sie trotz meiner Abneigung immer wieder kaufe, ist ganz einfach: Was ich noch weniger mag, ist ein Essen, in dem es nichts zu beissen gibt, dann könnte ich auch gleich Brei durch einen Strohhalm ziehen.
Als Alternative gibt es natürlich noch Bohnen, die halten sich ja auch ewig, aber da gibt’s ja doch nur Blähungen. Gut, das ist auch alles ein leidiges Thema - zur nächsten Reise werde ich entweder einen Kühlschrank oder eine größere Bilge haben.
Übrigens sitze ich gerade in Klaipeda und gestern sind Lorenz und Elias gekommen. Jetzt müssen wir nur noch den Sturm abwarten und dann geht’s einmal um Russland herum nach Polen. Aber ehrlich gesagt, finde ich es ganz gut hier fest zu sitzen, weil es hier so viel gibt, was ich sehen will, allein die Kurische Nehrung soll der Hammer sein und im Einkaufszentrum soll es ein kleines Eisstadion geben und gestern war hier irgendein anscheinend ganz wichtiges Basketballspiel. Auf jeden Fall hat halb Klaipeda vor einer riesigen Leinwand auf dem Marktplatz gesessen und bei jedem Korb mords Radau gemacht. Die müssen danach alle ganz schön fertig gewesen sein, denn es gibt einige Körbe mehr beim Basketball als Tore beim Fußball.
Die Fahrt von Liepaja hierher war recht unspektakulär. Ich war alleine und bin „KIWI“ gefolgt, dem einzigen anderen deutschen Boot, das hier gerade rumfährt. Es war ziemlich wenig Wind und der kam die erste Zeit auch noch von vorne, so dass der Motor halt arbeiten durfte. Später kam noch die Fock raus. Was allerdings wirklich beeindruckend war, waren die Wolken. Direkt neben mir zog eine riesige graue Wolke vorbei, unter der es ganz schoen heftig regnete und ich habs mir wie im Kino angeguckt und meine Cracker gefuttert, wer braucht da noch Avatar oder James Bond, wenn man eine Regenwolke haben kann ...
Einmal quer durch Westeuropa - Wir werden Binnenschiffer
vor 13 Stunden
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